Franchise: Was ist das und wann ist es das Richtige für Ihr Unternehmen?

17. Juli 2024

Franchise ist ein wichtiger Schritt für Ihr Unternehmenswachstum. Lesen Sie wie Sie dies tun können, oder ob es überhaupt das Richtige für Ihr Unternehmen ist.

Das Franchise (auch Franchising) eines Unternehmens ist ein bedeutender Schritt zum potenziell sehr schnellen Wachstums Ihres Unternehmens. Es erhöht Ihre Markenpräsenz an neuen Standorten und spricht potenziell mehr Kunden an, als dies eventuell an Ihrem jetzigen Standort der Fall ist.

Viele größere Marken nutzen das Franchise-Model, um ihr Unternehmen weiterzuentwickeln, und generieren so jährlich Milliarden von Euro1 Umsatz. 

Franchising birgt Vor- und Nachteile.  

Sie sollten sicher sein, dass Franchising Ihre Unternehmen das Richtige für Sie ist, bevor Sie eine so wichtige Entscheidung treffen. Erfahren Sie mehr über die verschiedenen Formen des Franchisings und was Sie erwarten können, wenn Sie Ihr Unternehmen in diese Richtung entwickeln.

Was ist Franchise und wie funktioniert es?

Beim Franchise handelt es sich um eine Vereinbarung zwischen einer Muttergesellschaft und einem unabhängigen Unternehmer (AKA der Franchisenehmer). Die Muttergesellschaft lizenziert die Rechte an ihrer Marke und Produkten an den Franchisenehmer, der dann unter dem Dach des größeren Unternehmens agiert.

  • Der Franchisenehmer hat zudem die Chance, mit einem bekannten Markennamen sofort auf dem lokalen Markt zu agieren. 
  • Die Muttergesellschaft gewinnt eine größere Reichweite und einen nicht verhandelbaren Anteil am Einkommen, der im Franchisevertrag festgeschrieben ist.

Franchisenehmer zahlen eine anfängliche Startgebühr und regelmäßige Lizenzgebühren, entweder anteilig vom Umsatz oder als Pauschalbetrag. Im Gegenzug müssen sie keine lange Markteinführungsphase durchlaufen und profitieren vom Prestige der Muttergesellschaft, um vom ersten Tag an Kunden zu gewinnen.

Tipps zum Franchise: Durch Franchise kann Ihre Marke an einem neuen Standort eventuell schneller Fuß fassen. Es lohnt sich dennoch, den lokalen Markt – und die Erfolgsbilanz des potenziellen Franchisenehmers – zu prüfen, um Ihre Erfolgschancen zu bewerten.

Darüber hinaus erhalten Franchisenehmer eine umfassende Schulung zur Führung ihres Unternehmens und den Vorteil einer kontinuierlichen Beziehung zu ihrem Franchisegeber. Somit erhalten sie Unterstützung bei eventuellen betrieblichen Problemen sowie Marketingunterstützung.

Franchise erstreckt sich über viele Branchen und spricht Kunden aus allen Lebensbereichen an. Von Coffeeshops bis zu Kurierdiensten, von Fast Food bis zu Fitness – in den meisten Bereichen der Wirtschaft ist ein Franchise-Unternehmen zu finden. 

Franchising stellt bei einigen Marken die überwiegende Mehrheit der gesamten Markenpräsenz dar. So sind beispielsweise mehr als 97% der Kamps-Standorte in Deutschland im Besitz von Franchisenehmern2 und werden von diesen betrieben.

Formen des Franchisings

Es gibt beispielsweise verschiedene Arten von Franchiseverträgen im Gastronomiebereich, die von der Branche und der täglichen Aufgabe des Franchisenehmers abhängen.

  • Das Business Format Franchise ist das bekannteste Beispiel. In diesem Szenario eröffnet der Franchisenehmer einen Standort des Franchisegeber-Unternehmens und handelt innerhalb dessen Systems, um dessen Produkte zu verkaufen. Die klaren Richtlinien und Vorgaben dieses Systems gewährleisten, dass das gleiche Produkt oder Dienstleistung mit genau der gleichen Spezifikation an Orten, die Tausende von Kilometern voneinander entfernt sein können, zu finden ist.
  • Beim Produkt-/Vertriebsfranchising geht es darum, die Rechte für den Verkauf von Produkten in großen Mengen zu erwerben. Der Franchisegeber stellt das Produkt zur Verfügung und der Franchisenehmer verkauft es. Produkt und Vertrieb haben den höchsten Anteil am Einzelhandelsumsatz3.
  • Andere Franchisearte sind Investment-Franchising und Management-Franchising. Diese beinhalten in der Regel ein größeres Startkapital und ein höheres Engagement im Unternehmen.

Tipps zum Franchising: Ihre Marke + Ihr Unternehmen = Ihre Regeln. Stellen Sie sicher, dass Ihre Marken-Richtlinien alles enthalten, was ein potenzieller Franchisenehmer wissen muss, damit Ihre Kunden an verschiedenen Standorten ein Gefühl der Vertrautheit haben und Sie das Alleinstellungsmerkmal Ihrer Marke beibehalten.

Franchising Vor- und Nachteile

Franchise Ihr Unternehmen hat Vor- und Nachteile. Wenn Sie mit dem Gedanken des Franchising spielen, sollten Sie verschiedene Aspekte rund um die Kontrolle, den Ruf und die alltäglichen Grundregeln beachten.

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Was sind die Vorteile eines Franchise-Unternehmens?

  • Schnelleres Wachstum. Durch die Erteilung der Lizenzrechte an einen Franchisenehmer sparen Sie Geld und Arbeitskraft, die Sie benötigen würden, um Ihr Unternehmen selbst zu entwickeln – und das möglicherweise auch noch in einem schnelleren Tempo.
  • Engagierte Partner. Franchisenehmer investieren tatsächlich in das Wachstum ihres Unternehmens und damit auch in das Ihrer Marke, so dass sie sich sehr wahrscheinlich für den Erfolg einsetzen.
  • Unentdeckte Talente. Ein Franchisenehmer kann sogar erfolgreicher sein, wenn es darum geht, Ihr Unternehmen zu entwickeln, als es einer Ihrer Mitarbeiter jemals sein könnte.
  • Garantiertes Einkommen. Sie können von den Franchisenehmern eine regelmäßige Vergütung erwarten, entweder in Form einer Umsatzbeteiligung oder einer zu Beginn vereinbarten Pauschale.
  • Markencontrolling. Ihr Franchisenehmer stimmt zu, unter der Marke Ihres Unternehmens zu agieren, sowohl im Alltag als auch in seinem gesamten Auftreten. 

Tipps zum Franchise: Einige Unternehmer entscheiden sich fürs Franchising, noch bevor sie wissen, welche Art von Unternehmen sie gründen wollen. In diesem Szenario müssen Sie den Unternehmen genauso von Ihrem Unternehmen überzeugen, wie der Unternehmer von sich selbst. Führen Sie also ein überzeugendes Verkaufsgespräch.

Was sind die Nachteile eines Franchise-Unternehmens?

  • Unnatürliches Wachstum. Die Übertragung von Rechten an einzelne Unternehmer bedeutet, dass Sie Ihre eigenen Ressourcen nicht einsetzen können, um Ihr Unternehmen organisch wachsen lassen zu können.
  • Lose Struktur. Franchisenehmer übernehmen in der Regel nicht die gleichen Prozesse und Abläufe, die Ihr Mutterunternehmen hat. Daher könnte jeder Franchisenehmer Geschäfte auf seine eigene Art zu führen, was zu potenziellen Konflikten führen kann.
  • Mehr Delegation. Franchise beinhaltet die Delegation des täglichen Geschäfts, was bedeuten kann, dass Sie weniger Kontrolle über die Betriebsführung haben.
  • Risiko der Rufschädigung. Geht unter einem Franchisenehmer etwas schief, besteht die Gefahr, dass sich dies auf den Ruf Ihrer gesamten Marke auswirkt.
  • Schlechte Franchisenehmer-Beziehungen. Es liegt an Ihnen, die Franchisenehmer zu gewinnen. Der Druck ist groß, denn es geht darum, dass diese Ihre Geschäftspraktiken übernehmen, also müssen Sie sich absolut sicher sein, dass die Franchisenehmer gut für Ihre Marke sind.

Am Ende wissen nur Sie, ob Ihr Unternehmen bereit ist für ein erfolgreiches Franchising. Während es viele finanzielle und betriebliche Vorteile gibt, die mit dem Wachstum Ihrer Marke durch Franchise verbunden sind, bedeutet es aber auch, dass Sie ein gewisses Maß an Kontrolle übergeben müssen, mit dem Sie sich vielleicht nicht wohl fühlen. 

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  1. https://de.statista.com/themen/1166/franchise
  2. https://www.punktfranchise.de/artikel/franchise-ketten-aus-deutschland-1791/
  3. https://francity.com/about-franchising/types-of-franchises/

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