Ein Unternehmen auf Rädern zu führen, ist für viele ein wahr gewordener Traum, was angesichts der daraus resultierenden Flexibilität und Freiheit nicht verwunderlich ist. Mit dem Wissen, “was brauche ich, um einen Foodtruck zu eröffnen”, können Sie nach Belieben umherziehen, Ihre Arbeitszeiten selbst bestimmen, die perfekte Kundschaft finden und Ihre Marke nach und nach aufbauen.
COVID-19 hatte einen großen Einfluss auf die Lebensmittel- und Gastronomiebranche und viele Restaurants und Bars mussten monatelang ihre Türen schließen. Dadurch gewann das mobile Geschäft zunehmend an Attraktivität, und Statistiken zeigen, dass es dabei auch in finanzieller Hinsicht durchaus lohnend erscheint.
In Großstädten mit viel Laufkundschaft verzeichnen Betreiber*innen von Foodtrucks mit Spitzenqualität einen überdurchschnittlichen Monatsumsatz. „Richtig erfolgreiche Foodtrucker*innen kommen sogar auf sechsstellige Jahresumsätze.“ Nach überstandener Gründungsphase „ist ein Umsatz von rund 50.000 EUR im Jahr keine Seltenheit“. Die genaue Gewinnspanne für Foodtrucks hängt von Ihren Anschaffungs- und Betriebskosten ab.
Haben Sie sich entschlossen, Ihren eigenen Foodtruck zu betreiben, sind sich aber nicht sicher, wie Sie beginnen sollen, dann lesen Sie weiter. Wir haben alle für Sie relevanten Informationen zusammengetragen – einschließlich der Genehmigungen für einen Foodtruck und der Ausarbeitung eines umfassenden Aktionsplans.
Wie viel kostet es einen Foodtruck zu kaufen?
Wie bei jedem Restaurantbetrieb können die Gesamtkosten für die Eröffnung eines Foodtrucks sehr unterschiedlich sein. Nach Schätzungen von Experten kann „[..] allein die Anschaffung und Ausstattung deines Trucks […] schnell bis zu 100.000 EUR kosten.“ In welche Kategorie Sie fallen, hängt von einer Reihe von Faktoren ab, z.B. vom Wohnort oder dem geplanten Arbeitsort, von der benötigten Ausstattung, vom geplanten Verkaufsangebot, vom Bedarf an Personal und vielem mehr. Die Kosten für die Eröffnung eines Foodtrucks sind zweifellos niedriger als die für die Eröffnung eines stationären Lokals. Jedoch bedeutet das keineswegs, dass die Kosten für die Gründung gering sein werden. Mit Foodtrucks sind zahlreiche Einstiegskosten verbunden, zu denen nicht zuletzt der Kauf oder das Leasing des Fahrzeugs selbst gehören.
Die wichtigsten Punkte, um einen Foodtruck zu eröffnen
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Genehmigungen und Lizenzen für einen Foodtruck
- Kauf eines Foodtrucks
- Foodtrucks im Vergleich zu traditionellen Restaurants
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Genehmigungen und Lizenzen für einen Foodtruck
Sie haben es vielleicht schon geahnt, aber die Eröffnung eines Foodtrucks beschränkt sich nicht nur auf die Ausstattung eines Fahrzeugs und die Ansteuerung des Ziels Ihrer Wahl. Es gibt mehrere erforderliche Erlaubnisse und Genehmigungen für einen Foodtruck, um Ihr Unternehmen legal eröffnen zu können:
- Gaststättenerlaubnis – Da auch Foodtrucks als Gaststättengewerbe gelten, benötigt man eine Gaststättenerlaubnis, die beim zuständigen Gewerbeamt beantragt werden kann.
- Gewerbeanmeldung – Die Gewerbeanmeldung erfolgt auch wieder über das Gewerbeamt. Zu dieser Anmeldung müssen folgende Papiere vorliegen; die Gaststättenerlaubnis, der Personalausweis oder Reisepass, ein polizeiliches Führungszeugnis und ggf. eine Unbedenklichkeitserklärung des Finanzamtes.
- Steuerliche Erfassung – sobald die Anmeldung bei Gewerbeamt eingegangen ist, informiert dieses sämtliche Ämter; das Finanz-, Gesundheits- und Bauamt sowie die IHK. Das Finanzamt setzt sich dann mit dem*r Foodtruckbetreiber*in in Verbindung, um alle steuerlichen Fragen zu klären. Vom Gesundheitsamt erhalten Foodtruckbetreiber*innen einen Nachweis, dass er/sie über die Hygienevorschriften aufgeklärt wurden. Und IHK stellt einen Nachweis über eine Gaststättenunterrichtung aus. Um diesen zu erhalten, nimmt der/die Betreiber*in an einer mehrstündigen Schulung teil und bekommt dort wichtige Informationen zu den Themen Lebensmittelhygiene und Krankheitsvorbeugung vermittelt.
- Anmeldung bei der Berufsgenossenschaft – Die Berufsgenossenschaft kümmert sich um die gesetzliche Unfallversicherung für den/die Foodtruckbetreiber*in und seine/ihre Angestellten.
- Reisegewerbekarte – Falls Sie vorhaben mit Ihrem Foodtruck umher zu reisen, benötigen Sie ggf. eine Reisegewerbekarte. Die Kosten belaufen sich dabei auf 150 – 500 € und kann beim zuständigen Ordnungsamt beantragt werden.
- Führen eines Umsatzsteuerheftes – Unternehmer*innen in Deutschland sind verpflichtet ihre Umsätze steuerlich geltend zu machen. Das gilt auch für KMUs. Foodtruckbetreiber*innen, die ein sogenanntes mobiles Gewerbe betreiben, sind laut Umsatzsteuergesetz verpflichtet, ein Umsatzsteuerheft nach amtlichen vorgeschriebenen Vordruck zu führen.
- Führerschein – Es versteht sich von selbst, dass Sie einen gültigen Führerschein benötigen, um einen Foodtruck zu besitzen und betreiben zu können!
Das sind zwar die wesentlichen Nachweise und Genehmigungen, in einigen Bundesländern sind jedoch noch weitere erforderlich. Informieren Sie sich bei den offiziellen Stellen Ihres Bundeslandes, ob Sie noch weitere Genehmigungen benötigen.
Kauf eines Foodtrucks
Bevor Sie sich kopfüber auf die Suche nach dem aufmerksamkeitsstärksten Giganten auf dem Markt machen, sollten Sie ein paar Dinge bedenken:
- Budget – Die Kosten für die Anschaffung eines Foodtrucks können sich je nach Art des gewählten Fahrzeugs erheblich unterscheiden. Ein neuer, maßgefertigter Truck kann leicht um die 100.000 Euro kosten. Gebrauchte Foodtrucks sind oft für die Hälfte des Neuwagenpreises zu haben, benötigen aber unter Umständen zusätzliche Wartungsarbeiten, ehe mit dem Verkauf begonnen werden kann. Das Leasen eines Foodtrucks lohnt sich eigentlich nur, wenn es um eine Ergänzung eines anderen Geschäfts geht, beispielsweise, wenn ein Restaurant sein Angebot auch auf dem Wochenmarkt anbietet.
- Truck oder Anhänger – Sollten Sie etwas Geld sparen wollen, können Sie einen Anhänger oder Wagen kaufen, der an Ihr Auto angehängt wird. Beides hat seine Vor- und Nachteile, wobei ein Anhänger billiger ist, ein Truck aber professioneller aussieht.
- Essen – Das von Ihnen angebotene Essen beeinflusst in hohem Maße das Erscheinungsbild des Innen- und Außenbereichs sowie das von Ihnen beschäftigte Personal. Halten Sie Ihr Menü kurz und bündig. Sie werden nicht so viel Platz wie in einer Großküche haben, also konzentrieren Sie sich darauf, möglichst wenige Hauptgerichte zu servieren, dafür aber in besonders guter Qualität.
- Neu oder gebraucht – Beim Kauf eines Foodtrucks müssen Sie im Vorfeld zwischen der Aufarbeitung eines gebrauchten Foodtrucks und dem Kauf eines neuen, für die Bedürfnisse Ihrer Marke konzipierten, Fahrzeugs entscheiden. Beide Varianten haben ihre Vorteile. Die Reparatur eines alten Trucks erfordert Zeit und Planung, kann aber kostengünstiger sein als der Kauf eines neuen, individuell entworfenen Foodtrucks. Außerdem können Sie auf diese Weise nahezu sofort mit dem Verkauf beginnen. Für einen brandneuen Truck müssen Sie mehr Geld ausgeben und warten, bis er fertig ist, können ihn aber dafür von Grund auf neu entwerfen, damit er perfekt zu Ihrer Marke und Ihren Bedürfnissen passt.
Nehmen Sie sich etwas Zeit und überlegen Sie, was Sie im Inneren des Fahrzeugs benötigen, wie viel Sie ausgeben möchten und was das Außendesign vermitteln soll. Sie möchten schließlich keinen scheinbar perfekten Truck kaufen, nur um dann ein Vermögen für die notwendige Ausstattung ausgeben zu müssen.
Foodtrucks im Vergleich zu traditionellen Restaurants
Unabhängig davon, ob Sie in der Vergangenheit bereits ein Restaurant besessen oder Erfahrung als Angestellte*r gesammelt haben, gibt es eine Reihe von Unterschieden zwischen einem traditionellen Restaurant und einem Foodtruck:
- Weniger verfügbare Arbeitsfläche – Im Vergleich zu einem herkömmlichen Restaurant haben Sie wahrscheinlich viel weniger Platz in Ihrem Vorbereitungs- und Kochbereich, was in der Regel gleichbedeutend ist mit weniger Personal und weniger Produkten im Menü. Seien Sie deshalb erfinderisch, wenn es um die Nutzung des Platzes geht.
- Mehr Freiheit bei der Kundensuche – Einer der größten Vorteile eines Foodtrucks gegenüber einem herkömmlichen Restaurant ist, dass Sie zu den Kund*innen kommen, anstatt, dass die Kund*innen zu Ihnen kommen müssen. Sie können flexibler sein, mit verschiedenen Standorten experimentieren und den Standort wechseln, wenn die Kundschaft nachlässt.
- Inventar – Restaurants haben viel mehr Platz, um Vorräte zu lagern, während Sie Ihren Foodtruck je nach Kapazität regelmäßig auffüllen müssen. Behalten Sie den Überblick über Ihr Inventar, damit Sie nicht gezwungen sind, Bestellungen in letzter Minute zu stornieren.
- Weniger Personal – Weniger Mitarbeiter*innen zu haben, mag zwar wie ein Nachteil klingen, hat aber durchaus seine Vorteile. So müssen Sie sich beispielsweise nicht um die Einstellung von Kellner*innen kümmern, da die Kund*innen vor dem Foodtruck auf das Essen warten. Weniger Mitarbeiter*innen bedeutet natürlich auch weniger Personalkosten. Das bedeutet aber auch, dass das eingestellte Personal besonders vertrauenswürdig, fleißig und belastbar sein muss, da es während der gesamten Schicht für sämtliche Arbeitsabläufe verantwortlich ist. .
Erstellung eines Businessplans für einen Foodtruck
Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Eröffnung eines Foodtrucks ist die Erstellung eines Businessplans für einen Foodtruck, der Ihnen entscheidend bei der Verfolgung und Verwirklichung Ihrer Ziele helfen kann. Er kann auch als Informationsgrundlage für potenzielle Investoren dienen, um die Finanzierung Ihres Unternehmens in die Wege zu leiten.
Sie sollten sich etwas Zeit nehmen, um einen ausführlichen Aktionsplan zu erstellen. Dieser sollte Folgendes beinhalten:
- Ziele – Geben Sie an, was Sie in Ihrem ersten Jahr erreichen wollen, und legen Sie dabei klare Ziele und Vorgaben fest.
- Zielgruppe – An welche Zielgruppe richtet sich Ihr Unternehmen insbesondere? Davon hängt das Marketing und die Gestaltung Ihres Foodtrucks ab. Machen Sie Angaben zu Alter, Interessen, Kultur und dergleichen.
- Unternehmensbeschreibung – Geben Sie eine kurze Präsentation Ihres Unternehmens. Verfassen Sie eine Unternehmensphilosophie und erläutern Sie, welche Speisen sie anbieten und wo Sie diese verkaufen möchten, sei es an einem oder an mehreren Standorten.
- Produktlinie – Einzelheiten zu den Gerichten im Menü und allen anderen Produkten, die Sie verkaufen werden.
- Konkurrenz – Gibt es andere Foodtrucks in der Gegend oder treten Sie gegen eine Restaurantkette mit vergleichbarem gastronomischen Angebot an? Analysieren Sie Ihre Konkurrenz und überlegen Sie, wie Sie sich von dieser abheben können.
- Führungsteam – Legen Sie die Verantwortungsbereiche des Führungsteams dar, einschließlich Gehalt, Tätigkeiten und bisherige Erfahrungen.
- Finanzanalyse – Geben Sie Einzelheiten zu Ihrer Vermögensübersicht, Gewinn- und Verlustrechnung, Kapitalflussrechnung, Betriebsbudget und Deckungsbeitragsrechnung an.
Businessplan-Vorlage für einen Foodtruck
Haben Sie immer noch Zweifel, wie Sie den Plan erstellen sollen? Unsere Businessplan-Vorlage für einen Foodtruck sollte Ihnen einige Anregungen geben:
Hier können Sie die vollständige Vorlage herunterladen.
Selbstverständlich können Sie diese Businessplan-Vorlage für einen Foodtruck nach Belieben abändern – Hauptsache, Sie verleihen ihm Ihren unverwechselbaren Ausdruck und er ist für Ihr Unternehmen von Nutzen.
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